Wer im Club wundert sich eigentlich nicht über die jeden und jeden Donnerstagabend versammelte ‚Muppet Show’ in der hinteren Ecke am Clubhaus-Stammtisch auf der Diepenstraße? Dieses Zusammentreffen bestand so auch schon in unserem alten Zuhause auf der Altenbergstraße.
Ja, ja, ja…vor 40 (in Worten: vierzig) Jahren im Herbst 1966 hat alles angefangen:
Aus Altergründen hat Peter Budinger seine langjährige, erfolgreiche Karriere in der
1. Herrenmannschaft beendet und sich nach neuen Möglichkeiten umgeschaut, um trotzdem seinem geliebten Hockeysport nachgehen zu können. Eine Alte-Herren- Mannschaft gab es zu dieser Zeit nicht und so machte er sich unter Mithilfe von Manfred Glauert daran, eine ganze Schar Freunde um sich zu sammeln, die sonst eigentlich nur im Sommer Tennis spielten. Die beiden haben sie überredet, doch im Winter mit ihnen auf dem Hartplatz etwas Sportliches zu tun und Hockey zu spielen. Wohlgemerkt alles Anfänger im mittleren Alter um die 30/40 Jahre – sozusagen das erste ‚Elternhockey’.
Siehe da, das Werben hatte Erfolg - die Truppe wuchs und wuchs – zahlenmäßig; teilweise waren es in der Spitze bis zu 38 Personen - und da sich alle ja schon kannten, gab es keinerlei ‚Berührungsängste’.
Wie das bei Vereinen so ist, musste das Kind auch einen Namen haben; es wurde zu einem Wettstreit der Namenserfinder. Zur engeren Auswahl sind die Begriffe die „Sportliche Nulllösung“ , „Spätzünder“ und die „OldFellows“ gekommen. Das Letztere wurde ausgewählt, die Mannschaft mit ihrem Markenzeichen war geboren.
In den ersten Jahren fielen sie zwar kaum durch sportliche Erfolge auf, was auch bei dem Trainingsrückstand von vielen Jahren nicht weiter verwunderlich war, aber gesellschaftlich machten sie auf der Altenbergstraße und auch sonstwo einiges los. Karnevalsfeste, Modenschauen, Bälle, gesellige Feiern aller Art, das war vorläufig neben dem Trainingstreffen j e d e n und j e d e n Donnerstag, der auch manchmal bis weit in den Freitag reichte, ihr Metier.
Auch wurde einmal im Jahr ein Fest mit den eigenen Frauen durchgeführt. Titel: „Der Dankbarkeit Referenz erweisen “, da die Damen unsere Sportsachen so prima in Ordnung hielten. Toll was?
Jetzt fragen sie sich, was so gestandene Mannsleut’, die eigentlich mit der ‚vertanen’ Zeit etwas besseres anfangen könnten, sich Donnerstagabend für Donnerstagabend so zu erzählen haben, obwohl ja ein jeder weiß, was so Herrenthemen sind: Autos, Fußball, Politik, Krankheiten, BMW’s, ach ja und Frauen - die Reihenfolge ist dabei beliebig!
Doch zurück zur Geschichte: diese Truppe machte sich dermaßen interessant, dass sich immer mehr Spieler, deren aktive Hockeykarriere sich dem Ende zuneigte, der Mannschaft anschlossen und siehe da, es stellten sich auch sportliche Erfolge ein. Sie spielten plötzlich auf Augenhöhe mit den Etablierten. Gewannen z. B. Hallenturniere um den großen „Rotweinpreis in Bad Neuenahr“ und stellten so manchem überheblichen Gegner ein Bein. Mit den Trainingsmöglichkeiten wurde es jedoch eng; der Hartplatz hatte es hinter sich und ließ kein Spiel mehr zu.
Es wurde sich eine nichtstationäre Trainingsbeleuchtung gebastelt, die jeden Trainingsabend mit Schweiß und Mühen auf dem Restrasenplatz aufgebaut wurde, aber das Licht war für die dunklen Winterabende viel zu schwach und das Verletzungsrisiko wurde so groß, daß der Versuch nach einer Saison aufgegeben wurde.
Die Alten Herren von Club Raffelberg boten dem Team an, mit ihnen zu trainieren und zum Spielen zu kommen. Diese Einladung wurde Woche für Woche gerne angenommen, und dieses Programm hat mehrere Jahre gehalten. Das Einzige was daran unschön war, wenn sie in Duisburg mit den Freunden ein paar Anstandsbierchen getrunken hatten, mussten sie für eine knappe Dreiviertelstunde ihren geselligen Abend unterbrechen bis sie dann gegen 22.00h im Club auf ihren angestammten Plätzen sitzen konnten, um sich wieder den Herrenthemen widmen zu können.
Mit dem Umzug auf die Diepenstraße änderte sich leider einiges: man hat sie bei der Zuteilung der Hallentrainingszeiten schlichtweg vergessen, sodass sie jetzt seit Jahren still und friedlich ohne körperliche Bewegung bei so manchem Bierchen und viel, viel Mineralwasser vor sich hinrosten. Denn inzwischen nagte „der Zahn der Zeit“ und so hat sich viel verändert. Die Mannschaftskasse ruht vor sich hin und hat kaum noch Zugänge, ebenso ist die Zahl der Mannen rapide abgesunken, teils "durch die biologische Auslese" – da hat dann die Mannschaftskasse Abgänge für Kränze, denn unsere Alters-Spannweite liegt zwischen 67, das Küken, bis weit über 80 Jahre.
Aber nach wie vor treffen sie sich donnerstags, es dauert auch längst nicht mehr bis freitags. Die Herrengesprächsthemen sind die Gleichen und immer noch: siehe oben
- die Reihenfolge nach wie vor beliebig -, nur bei - ach ja……..da war doch noch was!
Euer Jolo Schmitz